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23.03.2021

Pressemitteilung: Nachhilfe statt Sitzenbleiben, richtig!


Und wieder gibt es Vorschläge, wie pandemiebedingte Lerndefizite der Schüler*innen umgehend beseitigt werden können. Der Verband Bildung und Erziehung ist der Meinung, die Kinder sollen dazu das Schuljahr wiederholen, also „sitzen bleiben". Das ist sicher die einfachste Lösung.

Setzen - 6! Sie ist aber nicht nur phantasielos, sondern auch unverantwortlich. Seit Jahren ist bekannt: Sitzenbleiben ist für die Kinder demütigend und für den Staat sehr teuer. Unsere Kinder hatten (und haben) durch die Kontaktbeschränkungen der Pandemie eine schwere Zeit, eine wie jetzt vom VBE vorgeschlagene Bestrafung für ein „Homeschooling" mit unzureichender Unterstützung nach dem Motto „Ihr habt Euch die falschen Eltern ausgesucht - selber schuld!". Das wäre ein gravierender Verstoß gegen Artikel 3 des Grundgesetzes und die UN-Kinderrechte!

Der elternbund hessen fordert bereits seit dem ersten Lock-Down, vor einem Jahr, dass - wenn die Kinder dann endlich wieder alle in der Schule sind - erst einmal eine Bestandsaufnahme, eine Lernstandserhebung gemacht wird und auf der Basis dieser Erkenntnisse für jede*n Schüler*in ein individueller Förderplan entwickelt wird, so dass alle Kinder eine faire Chance haben das Versäumte nachzuholen.

Deshalb begrüßt der elternbund hessen die angekündigten Überlegungen der Kultusministerkonferenz, endlich viel Geld für Nachhilfe und Unterstützung in die Hand zu nehmen, um allen Kindern auf der Grundlage von Lernstandserhebungen eine faire Chance zu geben, das Versäumte mit kompetenter Lernbegleitung nachzuholen. Das Sitzenbleiben muss auch in diesem Sommer ausgesetzt werden. Gegen Ende des nächsten Schuljahres 21/22 können erst Erkenntnisse über die Entwicklung des Lernstandes der Schülerinnen und Schüler gewonnen werden. Ob eine Klassenwiederholung dann sinnvoll erscheint, können Eltern und Lehrkräfte dann immer noch diskutieren.

Am 25. Januar 2021 hatte der elternbund hessen beiliegende Vorschläge bereits Frau Britta Ernst, der Vorsitzenden der KMK, in einem offenen Brief dargelegt. Wir freuen uns sehr, dass die KMK unsere Vorschläge ernst genommen hat und nun signalisiert, diesen kindorientierten Weg sensibel zu gehen. Der elternbund hessen hofft, dass jetzt auch die Kultusminister der Länder diese individuellen Bildungsmaßnahmen in ihren Bundesländern umsetzen.

Kontakt:
Klaus Wilmes-Groebel
Vorsitzender
Tel.: 0175 / 72 14 707
E-Mail: presse@elternbund-hessen.de, vorstand@elternbund-hessen.de


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