Aktuelles
11.02.2022
Leserbrief "Sparmaßnahmen auf Kosten der Kleinsten"
Anfang Februar hat der Landesrechnungshof der Stadt Frankfurt Vorschläge gemacht für Sparmaßnahmen, u. a. im Bereich Kindergärten. Der ebh hat darauf mit einem Leserbrief reagiert.
"Sparmaßnahmen auf Kosten der Kleinsten"
Nur so kann man die Sparvorschläge des Landesrechnungshofs bezeichnen:Wenn Frankfurt je Kitagruppe 25 statt 20 Kinder betreuen lässt, können 8.500 Kinder zusätzlich betreut werden. Und wenn die Eltern mehr bezahlen, kann die Stadt sparen. Und wenn die Erzieher*innen dann auch weniger Gehalt bekommen, noch mehr. So einfach ist das?!
Nein, so einfach ist das nicht! Kitas sind keine Aufbewahranstalten, sondern Bildungseinrichtungen. Wir empfehlen dem Rechnungshof die Lektüre des „Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans für Kinder von 0 bis 10". Da kann er nachlesen, welche vielfältige und anspruchsvolle Aufgaben Kindertagesstätten haben.
Ein Blick auf die Zusammenstellung der Frankfurter Bevölkerung kann ebenfalls helfen: hier leben Kinder aus vielen Ländern und Kulturen. Sie sind sehr unterschiedlich in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung, viele beherrschen die deutsche Sprache nur unzureichend. Sie alle sollten aber im 6. Lebensjahr den Anschluss an die Grundschule finden. Das stellt hohe Anforderungen an die Erzieher*innen.
Bildung ist Menschenrecht, Kinder haben ein Recht auf Bildung, auf gleiche Bildungschancen. Die Kindertagesstätten leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Und Kinder sind unsere Zukunft, die Zukunft unseres Landes. Da hilft keine Pfennigfuchserei, da muss man investieren.
Eins sollte der Rechnungshof nicht vergessen: Investitionen in Bildung sind Investitionen in die Zukunft!
Zum Artikel in der Frankfurter Rundschau: https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-sparen-an-kitabetreuung-91290199.html