Categories: Aktuell
      Date: Okt  8, 2020
     Title: Interview mit Reiner Pilz (stellvertr.Vorsitzende, zur Situation in den Schulen seit den Sommerferien
Am 1. Oktober sendete HR-Info-Radio ein Interview mit Reiner Pilz, dem stellvertretenden Vorsitzenden des elternbund hessen e. V. (ebh) zur Situation in den Schulen seit den Sommerferien. Wir veröffentlichen einige Auszüge.



"Festzuhalten bleibt: Ich habe die Zeit nach den Sommerferien positiver erlebt, als die Zeiten des Homeschooling", so Reiner Pilz. Der elternbund ist der Meinung, dass es - auch wenn die Unsicherheit bei allen groß ist - richtig war die Schulen wieder zu öffnen. In den nächsten Monaten muss allerdings mit steigenden Infektionszahlen gerechnet werden, das bereitet dem ebh große Sorgen.

Homeschooling kann aber nur die allerletzte Lösung sein. Wir haben gesehen, dass in der Zeit des Homeschooling große Lücken entstanden sind, vor allem bei benachteiligten Schülerinnen und Schülern. Die bisherige Maßnahmen um diese Lücken aufzuarbeiten sind unzureichend. Da muss viel mehr getan werden.

Für das digitale Lernen mangelt es in Hessens Schulen an allem: technische Infrastruktur, Geräte, pädagogische Konzepte und Lehrerfortbildung. Und: "Lernen geht vielleicht digital, aber Schule hat auch einen Erziehungsauftrag. Dass das digital erfolgen kann, kann ich mir nur sehr schwer vorstellen", so Reiner Pilz.

Eine Lösung sieht Reiner Pilz in "Entzerrung", z. B. bei den Lerngruppen durch das Anmieten von zusätzlichen Räumen oder Containern. Auch beim Schülertransport: es müssen mehr Busse eingesetzt werden und man soll die Schulzeiten entzerren, so dass nicht so viele Schülerinnen und Schüler auf einmal fahren müssen.

Zusätzliches Lehrpersonal muss gefunden werden, indem man alles aufbietet, was man bieten kann um Unterricht zu gewährleisten. Lehrerinnen und Lehrer müssen von allen Verwaltungsaufgaben befreit werden, so dass sie sich auf das Unterrichten konzentrieren können.