Categories: Pressemitteilung
      Date: Feb 10, 2022
     Title: Pressemitteilung: "Wer hat, der kann …"
Pressemitteilung zur Erhöhung der Kosten für Klassenfahrten.
An diesen Grundsatz hat wohl das Kultusministerium gedacht, als es die Höchstbeträge für Klassenfahrten im Handstreich eben mal verdoppelt hat.



In der Neufassung des Wandererlasses wurden die Höchstbeträge für Inlandsfahrten von 150 auf 300 Euro, für Auslandsfahrten von 225 auf 450 Euro erhöht. Bei langfristigem Ansparen darf eine Inlandsfahrt jetzt sogar 600, eine Auslandsfahrt 900 Euro kosten.

Nun ist das Leben seit dem Jahr 2009 in allen Bereichen teurer geworden, deshalb war es an der Zeit die Kostengrenzen zu korrigieren. „Eine moderate Erhöhung wäre für uns nachvollziehbar gewesen, aber Kosten von 900 Euro für eine Klassenfahrt halten wir für völlig überzogen", so Volker Igstadt vom Vorstand des elternbund hessen e.V. Es ist zu befürchten, dass immer mehr Kinder an der Klassenfahrt nicht teilnehmen können. Dabei sind - so steht es im gleichen Erlass - Klassenfahrten „wichtige Elemente des Bildungs- und Erziehungsauftrags der Schulen. Als Teil der pädagogischen Konzeption fördern sie gemeinsame neue Erfahrungen und Erlebnisse, sie tragen dazu bei, das gegenseitige Verständnis zu vertiefen und den Gemeinschaftssinn zu fördern." Der elternbund hessen meint: Wenn es wirklich um gemeinsame Erfahrungen geht, müssen alle Schüler*innen der Klasse teilnehmen können.

Nun steht im Erlass auch, dass die Schule darauf zu achten hat, dass die Gesamtkosten sich vorrangig an den finanziellen Möglichkeiten der Eltern orientieren. Da stellt sich die Frage nach dem Weltbild des Ministers: die Armut in diesem Land nimmt zu, 20 % der Kinder leben unter der Armutsgrenze. Kinder aus finanzschwachen Familien haben eh‘ schon schlechtere Bildungschancen. Mit diesen Maßnahmen wird diese Entwicklung verstärkt.

Der elternbund hessen e. V. fordert den Kultusminister auf, die genannten Höchstbeträge zu reduzieren und appelliert an die Schulkonferenzen ihre Rechte wahrzunehmen und in ihrem Schulprogramm Kriterien festzulegen, die Rücksicht nehmen auf die finanziellen Möglichkeiten der Elternhäuser.

"Klassenfahrten sind für viele Kinder ein Höhepunkt in ihrer Schulzeit. Sie sollten allen Kindern ermöglicht werden", so Volker Igstadt.

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Kontakt: Volker Igstadt
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