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17.05.2023

Pressemitteilung: Erschreckende Ergebnisse der IGLU-Lesestudie


Der Elternbund Hessen e.V. fordert: Endlich Basiskompetenzen stärken und Abhängigkeit vom Elternhaus beseitigen!

Die neuen IGLU-Ergebnisse aus der Lesestudie der OECD kommen für den elternbund hessen (ebh) nicht überraschend. Im Gegenteil: Der ebh fühlt sich bestätigt. Bereits zu Beginn der Pandemie wurde durch den ebh ein 10-Punkte-Plan aufgestellt, in dem er den Kultusminister aufgefordert wurde, die Lesekompetenz der Grundschüler zu überprüfen, um dann eine gezielte Förderung anzubieten. Auch wurde der Vorschlag gemacht, dass die Beratungs- und Förderzentren mithelfen sollten, die durch die Pandemie entstandenen Defizite zu überwinden. Dieser Vorschlag wurde nicht aufgegriffen. Stattdessen wurden immer mehr Schüler:innen sonderpädagogisch überprüft statt individuell gefördert. Die jetzt zum wiederholten Male bestätigte Abhängigkeit von der Bildungsbiographie der Eltern besteht unverändert fort.

Immer wieder haben sich verzweifelte Eltern an den ebh gewandt und ihre Zweifel an der Vermittlung der Basiskompetenzen geäußert.

„Lesen lernen ist ein komplizierter und wertvoller Prozess", so Korhan Ekinci, Vorsitzender des ebh. Bis vor wenigen Jahren hat dieser Kompetenzerwerb ein Schattendasein geführt. Seit der Level-One-Studie zu den 7 Millionen funktionalen Analphabeten habe es schon vor mehr als 10 Jahren erhöhte Anstrengungen in der Lehrerausbildung gegeben. Das reiche aber zu Zeiten von Lehrermangel und aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen nicht aus. „Auch Quereinsteiger müssen die Stufen des Schriftspracherwerbs kennen, um Kinder gezielt fördern zu können. Die Grundschule braucht diese Kompetenz, um Kindern das Basiswissen für ihre weitere Schullaufbahn zu vermitteln," so Ekinci. „Kinder sind unsere Zukunft. Diese Zukunft benötigt in einem reichen Land wie Deutschland mehr als die derzeitige dauerhafte Mängel-verwaltung. Wir müssen die Verantwortlichen im Ministerium und den Schulämtern endlich wachrütteln und unseren Kindern geben, was sie brauchen!"

Die Begründung des Ergebnisses der Lesestudie der vielfältigen Zusammensetzung der Schülerinnen und Schüler weist der elternbund hessen vehement zurück. Einwanderungsländer, wie z. B. Kanada, hätten derart miserable Ergebnisse nicht vorzuweisen. Seit Jahrzehnten wächst auch an unseren Schulen die Zahl der mehrsprachigen Eltern und ihrer Kinder sowie damit der Bedarf der individuellen Förderung. Die Qualität der Lehrerausbildung und -fortbildung und des Unterrichts sei allerdings nicht mitgewachsen. Immer mehr Stunden seien selbst nach der Corona bedingten Bildungsnotsituation ausgefallen. Die von der CDU viel beschworene Unterrichtsgarantie habe sich längst in Luft aufgelöst. Viele Stellen seien geschaffen worden, aber solange sie nicht besetzt seien, komme das Land seinen gesetzlichen Verpflichtungen für die Bildung unserer Kinder nicht nach. Ein nachvollziehbares Nachholprogramm sei nach Corona nicht zu erkennen gewesen.

Der elternbund hessen wundert sich über das große Staunen der politischen Verantwortlichen über die nun vorliegenden Ergebnisse. Nicht nur die Eltern haben kontinuierlich ein Mehr an individueller Förderung gefordert, sondern auch die Ausbildungsbetriebe. Es kann nicht sein, dass wir als Eltern eine Schulpflicht akzeptieren müssen, aber der Staat seiner Verantwortung nicht nachkommt. Korhan Ekinci: „Vergleicht man die Schule mit einem Hausbau, so kann die Grundschule mit dem Keller gleichgesetzt werden. Ist der nicht trocken, wackelt das ganze Haus." Der elternbund fordert, dass die für Bildung Verantwortlichen umgehend alles tun, damit dieses „Haus Bildung" nicht ganz einstürzt und unseren Kindern mit dem Respekt begegnet wird, den sie verdient haben. „Beginnen Sie mit den dringend erforderlichen Sanierungsarbeiten und schauen Sie sich die erfolgreichen Lese- und Schriftsprachkonzepte unserer Nachbarländer an. Die Eltern kennen diese und wundern sich über die Ignoranz der Bildungspolitik zum Nachteil unserer Kinder" so der elternbund hessen abschließend.

Kontakt:
elternbund hessen e.V.
Kontakt: Volker Igstadt
Tel. 0175 / 36 73 539
E-Mail: Igstadt@t-online.de, presse@elternbund-hessen.de

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