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Artikel

27.04.2009

Pressemitteilung zur Selbstständigen Schule


Dr. Sven Bade, Vorsitzender des elternbund hessen:

"Schulen nicht übereilt in Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit entlassen!"

„Man kann erst jemand verantwortungsvoll in die Freiheit entlassen, wenn er dazu auch fähig ist. So lange häufig noch fachliche, didaktische und pädagogische Kompetenzen fehlen, ist es ein Fehler Schulen in ihre Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit zu entlassen. Es sollte nicht wieder wie bei der G8-Reform, das Pferd von hinten aufgezäumt werden. Zuerst müssen die Bedingungen geschaffen werden, die Freiheit und Eigenverantwortung an unseren Schulen brauchen." so lautet die Forderung von Dr. Sven Bade.

Er widerspricht den Aussagen von Kultusministerin Henzler, die in ihrer Rede in Hofgeismar die Kreativität sowie Aufmerksamkeit und Zuwendung für jedes Kind lobte, die sie in „fast jeder Schule" erlebt habe. Viele Schülerinnen, Schüler und Eltern machen andere Erfahrungen. Sie erleben, dass es nicht selten an Verantwortungsbewusstsein mangelt, dass selten der Bildungs- und Erziehungsauftrag des Schulgesetzes sowie die Lehrpläne verwirklicht werden und dass nur wenigen Kindern die nötige Aufmerksamkeit und Zuwendung zuteil wird. Das gilt insbesondere für die weiterführenden Schulen und verstärkt für die Gymnasien nach der Schulzeitverkürzung G8.

Dr. Sven Bade nennt das Vorhaben den Schulleiterinnen und Schulleitern mehr Macht zugeben „einen Irrweg": Wir brauchen nicht mehr Macht den Schulleitern, mehr disziplinarische Mittel, mehr autoritäres Durchgreifen wie unsere Kultusministerin meint, sondern mehr Macht für die demokratisch gewählten Gremien an den Schulen: die Eltern- und Schülervertretung, den Personalrat und die Schulkonferenz.

„Schule als Ort demokratischen Lernens darf dieses nicht nur theoretisch vermitteln, sondern demokratische Werte, Tugenden und Kompetenzen müssen in Schule gelebt und geübt werden. Schulen und Hochschulen sind der wichtigste Ort, an dem Demokratie reflektiert und entwickelt werden kann."

Schulen dürfen auch und gerade deshalb keine wie Wirtschaftsunternehmen geführten Einrichtungen sein (wie vom Leiter des Instituts für Qualitätsentwicklung (IQ), Bernd Schreier, in einem Interview der FR mit dem Titel „Gute Schulen arbeiten wie Unternehmen" gefordert wurde), weil Schule als Mikrokosmos der Gesellschaft ein Ort politischer Bildung und demokratischen Lernens sein muss. (Um nicht missverstanden zu werden: Auch wir sind für gutes Haushalten und Organisieren und gegen Verschwendung.)

Und keineswegs darf vergessen werden, dass die hessische Verfassung den Eltern das Recht auf Mitgestaltung des Unterrichtswesens garantiert, was all zu häufig von Lehrern, Schulleitungen, Schulämtern und dem Kultusministerium missachtet wird. Deshalb ist es sehr erfreulich, dass Kultusministerin Henzler auf der letzten Personalversammlung im Hessischen Kultusministerium alle Mitarbeiter zu einem besseren Umgang mit Schülerinnen, Schülern und Eltern aufgefordert hat.

elternbund hessen e. V.

Dr. Sven Bade, Vorsitzender

 

 


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